Jugend forscht – Philemon Pinsdorf gewinnt den Sonderpreis des Schulministeriums für die schöpferisch wertvollste Arbeit!

Am Freitag und Samstag, den 03. und 04. Mai 2019 fand zum 28. mal der Landeswettbewerb Jugend forscht in der Altersklasse Jugend experimentiert im traditionsreichen Haus der Technik in Essen statt. Unter den Schülerinnen und Schülern der Altersklasse bis 14 Jahre, die in den Sparten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik ihre Arbeiten präsentierten, war dieses Jahr auch Philemon Pinsdorf vom Anne-Frank-Gymnasium in Laurensberg dabei. Der Neuntklässler hatte sich mit seiner Arbeit bei Regionalwettbewerb in Jülich am 15.02.2019 für den Landeswettbewerb qualifiziert.
Wie immer waren an den beiden Tagen zahlreiche spannende Forschungsprojekte ausgestellt. So wurde zum Beispiel ein Modell für veganes Leder präsentiert, ein selbstreinigendes Vogelhaus wurde vorgestellt und es wurde die Lieblingsfarbe von Kaninchen untersucht. Der Aspekt Umwelt wurde in vielen Experimenten thematisiert, so erforschte eine Gruppe beispielsweise, wie viel Mikroplastik aus Kosmetikprodukten von Wasserflöhen aufgenommen wird und auch Methoden zur Beseitigung von Kunststoffen waren unter den Arbeiten vertreten. Zu den Regionalwettbewerben in Nordrhein-Westfalen gab es dieses Jahr nach Aussage von Jugend forscht insgesamt 905 Projekte für Jugend forscht und Jugend experimentiert. Alle heute vertretenen Arbeiten waren bereits in den Regionalwettbewerben zu ersten Plätzen ernannt worden und so war das Niveau, das Joachim Schneider vom Veranstalter Innogy und Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen, erleben konnten entsprechend hoch.
Der Neuntklässler des Anne-Frank-Gymnasiums Philemon Pinsdorf hat die teilweise verbrauchte Luft in Klassenräumen zum Anlass genommen, Untersuchungen von CO2 auf Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit von Schülern zu ermitteln. Dabei zeigte sich, dass die Konzentration sich bei frischer Luft deutlich steigert. Daraufhin hat er eine Sensorampel gebaut, die Temperatur, Luftfeuchte und CO2-Gehalt der Luft misst und in den Farben Grün, Gelb und Rot anzeigt und einen akustischen und Vibrationsalarm besitzt. Die Ampel wird durch eine App gesteuert, in der kritische Grenzwerte festgelegt werden können. Sie kann in Schulklassen aber auch in Hotels oder Büroräumen Menschen daran erinnern zu lüften, wenn die Luft verbraucht ist. Phils Mitschüler vom Anne-Frank-Gymnasium waren begeistert. „Nachdem ich in Jülich weitergekommen bin, habe ich meine Sensorampel noch einmal überarbeitet“ äußerte sich Philemon, der in Essen die dritte Generation seiner Ampel vorstellte und von der Jury bescheinigt bekam, dass er ein nahezu marktreifes Produkt, mit einem realen Nutzen hergestellt hat.
Gestartet hat Phils Idee in der Exzellenz-MINT-AG des Anne-Frank-Gymnasiums in Laurensberg, die besonders talentierte Schüler fördern möchte, ihre Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Die MINT AG wird gefördert mit Mitteln der Robert Bosch Stiftung, die mit Hilfe des Lehrstuhls für Gebäude- und Raumklimatechik im E.ON-Research-Center der RWTH-Aachen gewonnen werden konnten. „Wir sind sehr stolz auf die Schüler der MINT-AG, die ja bereits in Jülich mit drei Gruppen angetreten sind und alle toll abgeschnitten haben“, so Tobias Burgholz, Mitarbeiter des Lehrstuhls. „Es ist schön zu sehen, wenn unsere Unterstützung erfolgreich ist“. Diese Meinung teilen auch die beiden Lehramtsstudenten Rike Große-Heilmann und Timo Geiser, die seit Schuljahresbeginn in der MINT-AG aktiv sind und ergänzen: „Phil hat eine tolle Präsentation seiner Arbeit abgeliefert. Er hat aufwendige Plakate erstellt, Komponenten seiner Ampel zur Ansicht bereitgelegt und eine Powerpointpräsentation laufen lassen“.
„Phils Arbeit hat besonders interdisziplinären Charakter. Sie vereint Elemente aus fast allen Sparten, in denen man bei Jugend forscht antreten kann“, fasst David Schäfer, Biologielehrer und schulischer Koordinator der Exzellenz-MINT-AG zusammen. Im Grunde ist Philemons Projekt ein wundervolles Beispiel für fächerübergreifendes Lernen. Es ist schön, dass wir Rahmenbedingungen schaffen können, in den sich talentierte Schüler besonders entfalten können“. Und so wunderte es nicht, dass nicht nur die Jury der Sparte Biologie, in der Philemon ursprünglich angetreten war an Phils Stand in Essen kam, sondern auch die Juroren der anderen Sparten kamen, um Phils CO2 – Ampel zu begutachten. Zu guter Letzt erschien auch Staatssekretär Mathias Richter persönlich an Philemons Stand, der als Vertreter des Schulministeriums NRW angereist war, um Phils Arbeit zu bewundern. Und dies hatte auch einen Grund: wenig später war er es nämlich, der Phils Hand auf der Bühne schüttelte und ihm die Urkunde für den besonders begehrten Preis des Schulministeriums für die schöpferisch wertvollste Arbeit überreichte! Weiter erhielt der Anne-Frank-Schüler einen Sonderpreis für interdisziplinäres Arbeiten der Stiftung Jugend forscht. „Philemon erhält in den kommenden Tagen eine Urkunde, die von Bildungsministerin Gebauer persönlich unterschrieben ist“ freut sich Frau Pinsdorf, stolze Mutter, die mit der ganzen Familie angereist war, um ihren Sohn zu unterstützen. Auch die Lehrerinnen und Lehrer des Anne-Frank-Gymnasiums, die mit ihrer täglichen Arbeit Grundlagen für solche Erfolge legen, freuen sich mit Philemon.

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