Projektbezogenes Arbeiten ist in der Arbeitswelt weit verbreitet und findet zu Recht auch in der Schule immer häufiger Anwendung. Es ermöglicht, dass mehrere Personen über einen bestimmten Zeitraum eine komplexe Aufgabe mit verschiedenen Arbeitsschritten lösen und gemeinsam ein physisches oder immaterielles Produkt erstellen. Projektarbeit fördert damit unter anderem Problemlösungskompetenz, Kreativität, Fähigkeit zur Selbstorganisation und Teamarbeit.
In der Schule finden Projekte in verschiedener Form, innerhalb und außerhalb des regulären Unterrichts statt, innerhalb zum Beispiel als Roboter-Projekt im Informatikunterricht, beim Bau einer elektrisierten Puppenstube in Physik, bei der Vorbereitung auf einen Triathlon im Sportunterricht oder bei der Produktion eines Kochvideos im Französischunterricht. Einige unserer Unterrichtsprojekte sind in unserem Schulprogramm verankert, andere gehören zum “Repertoire” einer einzelnen Lehrkraft. Für manche Projekte eignen sich Werkzeuge wie Kanban-Boards, die in der Arbeitswelt im Rahmen von Methoden wie Scrum Anwendung finden. In anderen ist die Arbeit etwas freier geplant. Seit dem letzten Schuljahr legt unsere Schule einen Schwerpunkt in der Unterrichtsentwicklung auf die Projektarbeit, durch regelmäßigen Input, Austausch und Absprachen.
Projektarbeit außerhalb des regulären Unterrichts findet zum Beispiel in Arbeitsgemeinschaften wie der Bienen-AG oder in Schüleraustauschen statt, bei denen die Begegnung mit anderen Menschen im Vordergrund steht. Erst im April konnten wir an das seit vielen Jahren bestehende europäische Austauschprojekt Erasmus + anknüpfen, das wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt werden musste. Zu Besuch waren 9 Jugendliche aus La Garriga bei Barcelona, die bei Schülerinnen und Schülern unserer Jahrgangsstufe 10 untergebracht waren. Im Januar ist die Gruppe unter der Leitung von Diane Kanitz und Eva Burchard auf dem Hinbesuch in Barcelona gewesen. Teil des Programms im April waren neben Ausflüge ein Projekt zum Bau von Gartenmöbeln und Hochbeeten für den Hof im NW-Trakt. In der gleichen Woche besuchte das AFG eine Gruppe von fünf Jugendlichen aus Montréal in der Provinz Québec. Der kanadische Besuch beteiligte sich an dem Projekt zusammen mit Schülerinnen und Schülern des Q1-Französischkurs. Über zwei Tage zersägte die trinationale Gruppe Europaletten, schraubte, befestigte Folien, und bemalte Beete und Bänke, die der Schule zu Gute kommen.
Ebenfalls nahmen Schülerinnen der Europa-AG erfolgreich am 71. Europäischen Wettbewerb mit dem Motto „Europa (un)limited“ teil. An der Altersklasse der Klasen 5 bis 7 entwickelten Lana Eschweiler und Lara Rentmeister ein Spiel, bei dem man anhand von Bildausschnitten berühmte Gemälde erraten muss. Damit belegten sie den 1. Platz auf Landesebene. Judith Völker holte in der Kategorie „fabelhaft“ mit ihrem Europatier Susi den dritten Platz. Wir gratulieren den Teilnehmerinnen und freuen uns sehr!
Am Ende dieses Schuljahres wird das Anne-Frank-Gymnasium dann wieder Projekttage anbieten, die drei Tage lang Raum für ein Projekt geben, diesmal unter dem Motto “AFG meets future”. Vom 1. bis 3. Juli wird der reguläre Unterricht durch die Teilnahme an einem Projekt ersetzt. Zur Auswahl stehen ca. 30 Projekte aus verschiedenen Bereichen, die jeweils von 1 bis 2 Lehrkräften, Eltern oder unseren Sporthelferinnen und Sporthelfern betreut werden. Am 3.7. findet eine Präsentation der Ergebnisse statt. Wir freuen uns bereits auf diese Bereicherung des Schullebens!