Flughafen Köln/Bonn in 3D: CAD-Modellierungsprojekt im Informatik-Unterricht

Nahezu jeder ist schon einmal mit einem Flugzeug geflogen. Die wenigsten werden sich allerdings schon einmal Gedanken darüber gemacht haben, welche Abläufe und logistischen Prozesse sich rund um den Flughafenbetrieb verbergen. Bei einem Expertenvortrag am 12.12.2022 gaben Mitarbeitende der INFORM GmbH am Anne-Frank-Gymnasium einem Informatik-Kurs der Jahrgangsstufe 9 entsprechende Einblicke und erklärten, welche Rolle dabei die eigens entwickelte Software spielt.

Der Besuch bildete den Auftakt zu einem gemeinsamen Projekt: die computergestützte Modellierung des Flughafens Köln/Bonn mit einem CAD-Programm (computer-aided design) und anschließendem Druck in 3D. Am 10.1.2023 präsentierten die Schüler:innen ihre Projektergebnisse – und diese konnten sich sehen lassen. Alle wesentlichen Flughafenbauteile inklusive Hauptgebäudetrakt, Terminals und Kontrollturm sowie Flugzeug, Stromgenerator, Tanklaster, Gepäckwagen und sogar ein Enteisungsfahrzeug waren mit zahlreichen Details in den Firmenfarben der INFORM gedruckt worden.

Der komplette Kurs war in Gruppen eingeteilt worden, so dass alle Neuntklässler:innen der Lerngruppe nacheinander mittels ansprechend gestalteter Folien ihren Arbeitsprozess vorstellten. Zunächst wurde der Flughafenbetrieb erläutert, wobei deutlich gemacht wurde, was zwischen Start und Landung eigentlich alles passiert und welche alltäglichen Herausforderungen und Störungen dabei zu bewältigen sind. Nach der Darlegung von Fakten zum Flughafen Köln/Bonn wurde im nächsten Schritt erklärt, wie über die INFORM-Software „GroundStar“ die jeweiligen Prozesse gesteuert und Probleme bewältigt werden. Schließlich schilderten die Jugendlichen und auch Informatik-Lehrer Paul Siebenbürger ihre ganz persönlichen Erfahrungen bei den Modellierungs- und Druckvorgängen. Es wurde deutlich, dass hierbei so manche Hürde gemeistert werden musste und gleichermaßen Kreativität und pragmatisches Denken gefragt waren.

Am Ende zeigte sich Lehrer Siebenbürger mit dem Projekt und den Ergebnissen seiner Schüler:innen sehr zufrieden: „Es war unheimlich spannend, unser Partnerunternehmen anhand eines realen Anwendungsbeispiels in Form der Software-basierten Optimierung von Flughafen-Abwicklungsprozessen besser kennenzulernen. Unsere Schülerinnen und Schüler hatten bei der Modellierung der 3D-Modelle großen Spaß und bei der Vorbereitung der jeweiligen Präsentation wurde bei so manchem der Ehrgeiz geweckt.“

Den Schüler:innen selbst war ihre Begeisterung anzumerken und Neuntklässler Ole Dreuw resümierte: „Als Beispiel zum Thema 3D-Druck hätten wir auch irgendein Objekt modellieren können, aber durch INFORM hatten wir einen passenden Bezug für unsere Aufgaben, für die tatsächliches Hintergrundwissen nötig war. So ist ein solches Projekt nicht nur Theorie, sondern hat eine praktische Verknüpfung, was das Lernen einfacher und interessanter macht.“

Auch INFORM-Expertin Marie Arenz, die den Auftaktvortrag und den Entwicklungsprozess begleitet hatte, erlebte die Zusammenarbeit mit den Schüler:innen sehr positiv. Sie lobte die offene und interessierte Art der Lernenden und zeigte sich von den Ergebnissen beeindruckt. Ihre Kollegin Vanessa Sack sieht in der Lernpartnerschaft mehrere Vorteile: „Zum einen können wir durch die Integration von z. B. Expertenvorträgen und praxisnahen Beispielen in den Unterricht die jungen Menschen auf ihrem Weg in die Arbeitswelt unterstützen und einen Beitrag zur Berufsorientierung leisten. Zum anderen können wir uns als attraktiven Ausbildungsbetrieb in der Aachener Region positionieren, interessierte Schüler:innen frühzeitig für unser IT-Unternehmen begeistern und dadurch unseren Nachwuchs sichern.“

Auch Schulleiter Dr. Alexander Heimes erlebt die Kooperation als echte Win-win-Situation: „Wir als Schule profitieren von den vielfältigen Aktivitäten mit der Firma INFORM ungemein. Es ist wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler neben den theoretischen Erfahrungen im Unterricht auch praktische Einblicke eines global aufgestellten Unternehmens erhalten, das sich vor allem Zukunftstechnologien widmet. Wenn wir im Gegenzug unsere Abiturientinnen und Abiturienten auf Ausbildungs- und duale Studienmöglichkeiten bei unserem Lernpartner aufmerksam und damit einen Teil zur Gewinnung der begehrten Nachwuchskräfte beitragen können, freut uns das umso mehr.“

Foto (v. l.): Dr. Alexander Heimes (Schulleiter), Michael Arth (IHK Aachen), Vanessa Sack (INFORM), Felix Meisel (KURS-Koordinator für die Städteregion Aachen)

Die Lernpartnerschaft war bereits im April 2021 auf den Weg gebracht worden. Seitdem wurden zahlreiche Aktivitäten erprobt – anfänglich vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie vor allem noch digital – und es konnte bereits ein AFG-Abiturient erfolgreich als Auszubildender vermittelt werden. Am 10.1.2023 wurde im Anschluss an die Präsentation schließlich noch die persönliche Überreichung der Kooperationsurkunden durch Michael Arth von der Industrie- und Handelskammer nachgeholt.

Felix Meisel

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