VR-Brillen als Teil der Zukunft des Geschichtsunterrichts?

Das Szenario erinnert an einen Science Fiction Film oder eine Gaming Convention: Jugendliche, die in einem Raum, gesichert von Partnerinnen und Partnern, umhergehen und dabei große schwarze Geräte auf der Nase vor der Stirn tragen. Tatsächlich tauchte der Q2 Zusatzkurs in Geschichte am Mittwochvormittag möglicherweise in ein Stück Zukunft ein, nämlich in die Zukunft des Geschichtsunterrichts. Professor Christian Kuchler vom Institut für Politikwissenschaft an der RWTH Aachen, forscht mit seinem Team an VR-Brillen (Virtual Reality Brillen) und ihrem Nutzen für den Geschichtsunterricht. Er brachte zum Anne-Frank-Gymnasium einen Satz VR-Brillen mit, die mit Smartphones verbunden werden und mittels derer die Schülerinnen und Schüler der Q2 einen digitalen Ausflug durch das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz machten.

Es ging dabei um die Frage, wie die Abiturenten mit der virtuellen Realität zurechtkommen und ob sie sich den regelmäßigen Einsatz solcher Brillen im Geschichtsunterricht zu allerlei Themen vorstellen können. Die Reaktion der Jugendlichen war insgesamt sehr positiv, aber auch durchaus differenziert. In der Auswertung glaubten die meisten Schülerinnen und Schüler, dass Interesse, Vorstellungskraft, Abwechslung und die Möglichkeiten von Geschichtsunterricht im Klassenzimmer vergrößert werden, aber sie waren sich auch einig, dass ein echter Besuch – wenn er denn machbar ist – immer noch eine Erfahrung für sich bleiben dürfte. Wer weiß, vielleicht haben die Q2-Schülerinnen und Schüler heute am Anne-Frank-Gymnasium tatsächlich ein Stückchen Unterrichtszukunft mit erforscht?

A. Heimes

Permanentlink zu diesem Beitrag: https://www.anne-frank-gymnasium.de/?p=9799