Ökologische Wattenmeerexkursion nach Dornumersiel

Fünf Tage in Dornumersiel, fünf Tage eines der beeindruckendsten Ökosysteme der Welt kennenlernen: Erkundungen des Wattenmeers, die einzigartigen Lebewesen und Organismen, aber auch die Beziehung zwischen Mensch und Wasser an der Küste kennenlernen. Dann das gemeinsame Kochen mit den Lehrern und unterhaltsame Abende zusammen im Aufenthaltsraum. So lässt sich unsere fünftägige Exkursion zusammenfassen.

Am Montag, den 10. September 2018 begann die fünftägige Reise am Hauptbahnhof in Aachen. Um circa 9 Uhr verließ der Zug mit 17 Schülern und einem Lehrer (Herr Querbach) mit dem Ziel Norden den Bahnhof. Nach einer fünfstündigen Fahrt erreichten wir letztlich unser Ziel. Vom Bahnhof wurden wir per Bus zu unserem Campingplatz in Dornumersiel gebracht, der direkt an der Küste liegt. Dort angekommen wartete Frau Kanitz bereits mit unserem Gepäck. Nach dem Aufbauen und Einrichten der Zelte konnten wir uns nun alle auf das gemeinsame Grillen freuen, das wir in der gepflegten Küche des Campingplatzes zusammen vorbereiten konnten!

Am nächsten Morgen stand frühes Aufstehen auf dem Plan, denn wir waren abhängig von Ebbe und Flut! Um circa 9 Uhr startete unsere erste Wattwanderung vom Campingplatz aus, die etwa eine Stunde dauerte. Zusammen erforschten wir den Meeresboden auf seine einzelnen Bestandteile, die wir dann für eine spätere Betrachtung im Labor im Nationalparkhaus mitnahmen.
Dort schauten wir uns nicht nur unsere eigenen Fundstücke an, sondern besichtigten auch noch eine kleine Ausstellung vor Ort. Nach der Besichtigung fuhren wir zusammen mit unseren Fahrrädern, die wir im lokalen Fahrradverleih ausgeliehen hatten, zurück zum Campingplatz und bereiteten gemeinsam unser Abendessen zu.

Am Mittwoch, den 12. September begann unser Tag mit einem kurzen Marsch zu einer Salzwiese, die fußläufig zu erreichen war. Salzwiesen sind Bereiche, die früher auch unter Wasser lagen, bei denen sich das Wasser dann aber zurückgezogen hat und letztlich eine Wiese entsteht die einen sehr hohen Salzgehalt im Boden trägt, weswegen dort nur Pflanzen leben, die diesen hohen Salzgehalt auch vertragen (sog. Halophyten). Gemeinsam mit dem Biologen des Nationalparkhauses betraten wir die Salzwiese und suchten nach verschieden Pflanzen, die man nur in diesem bestimmten Gebiet finden kann. Eines davon war beispielsweise der Queller, den wir auch probieren konnten, da er essbar ist! Letztlich führten wir eine Kartierung eines ein Quadratmeter großen Ausschnitts durch und dokumentierten, welche Pflanzen sich in welcher Häufigkeit auf dem Ausschnitt befinden. Dies führten wir an verschieden Stellen durch, um ein möglichst vielfältiges Ergebnis zu erreichen.

Nach der Kartierung machten wir uns zurück auf den Weg zum Campingplatz. Dort schnappten wir uns unsere Fahrräder und machten uns bereit für eine elf Kilometer lange Fahrradtour mit dem Ziel, das Inland um Dornumersiel zu erkunden und vor allem über die Beziehungen zwischen Mensch und Wasser mehr zu erfahren. Hierbei unterstützte uns wieder eine Führerin des Nationalparkhauses, die uns verschiedenste Aspekte des Lebens am Meer erläuterte, wie z.B. Deichbau und Bewirtschaftung. Ziel der Tour war ein Museumsbesuch in einer ehemaligen Mühle. Die dortige Ausstellung informierte uns vor allem über die Entstehung des Wattenmeers, das damalige Leben mit Wasser etc. Besonders an der Ausstellung war, dass wir uns eine Wattleiche, die vor mehreren tausend Jahren verstorben war, anschauen durften.
Nach der Rückfahrt setzten wir Schüler uns alle gemeinsam in das am Campingplatz gelegene Restaurant und tranken bei gemütlicher Atmosphäre einen Kakao.

Am Donnerstag machten wir uns am frühen Morgen, ebenfalls mit den Fahrrädern, auf den Weg nach Neßmersiel. Am dortigen Hafen trafen wir uns mit unserem Biologen, mit dem wir anschließend eine dreistündige Tour quer durchs Watt zur Insel Baltrum machten. Bei traumhaftem Wetter liefen wir querfeldein über den Meeresboden, wobei wir nicht ganz trocken blieben, da wir durch mehrere Priele laufen mussten! Auf dem Weg zur Insel haben wir verschiedenste Aspekte über das Ökosystem Wattenmeer kennengelernt und beispielsweise Austern, Garnelen etc. gesehen. Auf Baltrum hatten wir einen siebenstündigen Aufenthalt, den wir unter anderem am Meer auf der anderen Seite der Insel verbracht haben. Außerdem waren wir Eis essen und einige Schüler haben Fischbrötchen mit lokal gefangenem Fisch probiert. Nachdem die Flut uns das Meer zurückgegeben hatte, konnten wir letztlich mit der Fähre zurück nach Neßmersiel fahren. Auf dem Weg dorthin konnten wir unter anderem Seehunde am Ufer beobachten.

Am letzten Morgen unserer Exkursion bauten wir unsere Zelte ab, packten unser Gepäck und wurden gegen 9 Uhr nach einem letzten gemeinsamen Frühstück von unserem Bus abgeholt, der uns zum Bahnhof in Norden fuhr. Nach einer ebenfalls fünfstündigen Fahrt erreichten wir unser Ziel Aachen Hauptbahnhof!

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Wattenmeerexkursion eine sehr gelungene Fahrt war, während der man sein Wissen über ökologische Systeme noch einmal vertiefen konnte, aber auch viel über Aspekte der Beziehung Wasser und Mensch erfahren hat. Aber nicht nur das fachliche Wissen wurde verbessert: Auch das Verhältnis zueinander wurde nochmal gestärkt. Dadurch, dass wir sowohl den ganzen Tag auf Ausflügen als auch abends unsere Zeit zusammen im Aufenthaltsraum verbracht haben, gemeinsam Gesellschaftsspiele gespielt und uns viel unterhalten haben, wurde unser Zusammenhalt als Stufe nochmals um einiges gestärkt!

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