Zeitung in der Schule

Im Lehrerzimmer türmen sich Stapel von Zeitungen, die dann vier Wochen lang in die Klassen transportiert und dort täglich verteilt werden.  „Zeitung in der Schule“ heißt das Projekt, das alle Jahr wieder den 8. Klassen von den Aachener Zeitungsverlagen angeboten wird. Da das Thema „Zeitung“ ohnehin im Curriculum vorgesehen ist, nach unserer Einschätzung also eine gute Sache: für alle SchülerInnen täglich eine Zeitung umsonst. Dazu gibt es noch die Wochenzeitung „Die Zeit“. Klar hält sich der Jubel der Online-Generation gegenüber diesen Massen von Papier in Grenzen und doch kann man hin und wieder auch einen Artikel entdecken, der Anknüpfungspunkte bereithält. Gratis gibt es zudem den Besuch der Journalistin Frau Diefenthal, die bereitwillig Auskunft gibt über die Vielseitigkeit des Berufsbildes JournalistIn. Lebendig erzählt  sie von ihrem Werdegang: Schon als Schülerin hatte sie ein Faible fürs Schreiben, verdiente sich bald mit kleinen Schreibaufträgen für die Lokalredaktion Geld, um dann nach dem Studium tatsächlich ihren Traumberuf ergreifen zu können. Unsere 8a staunt eher ungläubig, dass man am Sonntag noch bis spät in den Abend an einem Artikel feilt, der dann noch in den Nachtdruck muss.

Der Besuch im Zeitungsmuseum ergänzt den Blick auf die rasante Entwicklung im Nachrichtenwesen: Multimedial wird uns erschlossen, wie der lange Weg der Nachricht von der Flüster- oder Trommelpost hin zum digitalen Zeitalter von Twitter, Instagram und WhatsApp sich exponential beschleunigt hat. Telefon mit Wählscheibe, alte Schreibmaschinen, Telex und Lochstreifen werden von den SchülerInnen wie technische Dinosaurier bestaunt. Dass vorab die Erfindung von Schrift, Papier und Drucktechnik die Voraussetzung zur Nachrichtenverbreitung waren, tritt demgegenüber fast in den Hintergrund. Um die Kreativität wie auch die Komplexität des Druckvorgangs noch ein wenig spielerisch ausprobieren zu können, gibt es dann zum Abschluss des Besuch im Zeitungsmuseum noch eine kleine Druckwerkstatt für die SchülerInnen – da sind alle eifrig dabei, wenn es auch am Ende eines Schultags für so manchen eine Herausforderung darstellt, spiegelverkehrt zu schreiben und zu zeichnen, damit es gedruckt zu lesen und verstehen ist. Also doch:

Ein gelungenes Projekt!

Anita Zucketto-Debour

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